Gender – oder warum brauchen wir die „Quotenfrau“?

Wenn wir aufhören Frauen und Männer mit Klischees zu betrachten und einfach jeden Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen in den Fokus zu stellen, können Quoten zur Nebensache werden. Wer möchte schon eine Position bekleiden, nur weil das Unternehmen dadurch einer Strafzahlung entgeht? Viel mehr will man dort sein, weil man GUT ist! Und GUT kann man auch sein, wenn man ein oder mehrere Kinder auf ihrem Weg ins Leben begleitet. Oder vielleicht sogar besser?

Wie oft vergleiche ich (im Geiste) eine Konfliktsituation unter Mitarbeiter*innen mit der Erziehung meines 11-jährigen Sohnes. Mutter und berufstätig zu sein ist oftmals eine Herausforderung, bringt aber enorme Vorteile in den Bereichen Multi Tasking, Organisation und Konfliktlösung. In vielen Situationen handeln Frauen mit mehr Emotion, ohne dabei den wirtschaftlichen Faktor aus den Augen zu verlieren. In unserer Welt, geprägt von Wandel durch Migration, Demografie und Diversität stoßen wir mit langgedienten Rollenklischees an Grenzen. Unser Gegenüber reagiert nicht mehr wie gewohnt. Hier kommt die (Quoten)Frau ins Spiel. Jedes Unternehmen, das erkennt, WANN es WO eine Frau „platziert“, weil sie genau dort ein Gewinn ist, braucht keine vorgeschriebene Quote und wird für die Herausforderungen der Zukunft bestens gewappnet sein.

Was brauchen Frauen in der Arbeitswelt?

Hier ist der Staat in vielen Bereichen gefordert flexible, qualitativ hochwertige Kinder- aber auch Altenbetreuung zu schaffen, Karenzzeiten für Männer attraktiv zu gestalten oder das „Krankengeld“ mehr in die „Gesundheitsvorsorge“ fließen zu lassen. Je besser die Rahmenbedingungen, desto leichter ist es für Frauen aber auch für Arbeitgeber, Positionen aufgrund von Qualifikationen zu besetzen.

Für mich persönlich steht hier immer der Mensch mit seinen Bedürfnissen auf der einen Seite und wir als Arbeitgeber mit unseren Bedürfnissen auf der anderen Seite. Im Gespräch gilt es nun, diese so aufeinander abzustimmen, um ein optimales Arbeitsverhältnis zu schaffen.

Mut machen!

In vielen Gesprächen höre ich Ängste und Unsicherheiten die (immer) Frauen (seltenst Männer) daran hindern, sich für eine ausgeschriebene Stelle zu bewerben oder sich im eigenen Unternehmen weiter zu entwickeln.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wann immer Ihnen so etwas begegnet, nehmen Sie die Chance wahr, MUT zu machen! Erzählen Sie aus eigener Erfahrung wie es gehen kann, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. Mit welchen Vorurteilen Sie konfrontiert wurden und wie sie damit umgegangen sind. Jede*r Einzeln*e kann viel bewirken – oft reicht schon die Perspektive und ein wenig „Mut machen“ aus, um eine Frau zu stärken ihren Weg zu gehen.

Bilden und nutzen wir Netzwerke!

Wir brauchen Frauen in allen Positionen und Bereichen der Wirtschaft und Forschung um unsere Ansprüche und Bedürfnisse bestens vertreten zu wissen.

Kennen Sie Ihren Wert?

ICH bin wertvoll (=voller Wert)! Sich mit seinem eigenen ICH auseinander zu setzen ist die Grundvoraussetzung seinen eigenen Wert zu erkennen. Manchmal spielen auch hier Klischee und Erziehung eine große Rolle. Eigenlob – wird nicht gerne gehört. Zu sagen, dass man etwas besonders gut kann, gilt gerne als eingebildet oder überheblich. Davon müssen wir uns befreien. Stärken erkennen und einsetzen – so geht einem jede Arbeit gut und leicht von der Hand. Das ist der – recht einfache – Schlüssel zum Erfolg!

Schwächen als Herausforderung sehen, annehmen und das Beste daraus machen geht mit dem Risiko des Versagens einher. Wenn es aber gelingt, geht Frau gestärkt aus der Situation hervor.

No Risk – No Fun!

Erst wenn wir wissen, in welchem Bereich wir unser Unternehmen stärken und unterstützen können ist es möglich, sich bestmöglich zu „verkaufen“ und zu bekommen, was man verdient! Stichwort „Gender Pay Gap“. Aber das ist eine andere Geschichte.

Diversität – Herausforderung & Chance

319 Mitarbeiter*innen aus 41 Nationen. 55% Frauen im Management, 57% im gesamten Unternehmen. 28% über 40 Jahre alt. Ohne ein Zahlenmensch zu sein, zeigen diese Prozente, dass wir vor Gender & Diversität keine Angst haben. Vielmehr sehen wir es als Chance jede Stelle optimal zu besetzen und als Herausforderung aus so vielen verschiedenen Menschen ein funktionierendes Team zu schaffen.

Doch WIE schafft man das? Bei uns wird keine Hautfarbe, Religion, Herkunft oder Alter ausgeschlossen. Vielmehr geht es darum, eine Einheit in der Vielfalt zu schaffen.

Werte wie Respekt, Qualität und Freundlichkeit sind Grundvoraussetzung für ein wertschätzendes Miteinander. Hierzu zählt auch unsere gemeinsame Sprache – Deutsch. Das gibt allen Mitarbeitern aus vielen Ländern dieser Welt die Möglichkeit, die Sprache zu lernen und Kontakte außerhalb des gewohnten Umfeldes zu knüpfen. Diese Diversität im Unternehmen zu leben ist zeitintensiv und teils herausfordernd, gleichzeitig aber wunderschön, erfüllend und zeitgemäß.

Über mich

Ich bin Alexandra Unterweger, 38 Jahre und General Manager bei McDonald’s Jarz. Aufgewachsen im Gailtal als mittleres von 3 Kindern, war meine Kindheit geprägt von Freiheit und durchaus klassischen Rollenbildern. Dank meiner Mutter war aber immer auch Weltoffenheit dabei, die mir den Mut gab über die Grenzen des Tales hinaus zu sehen und den Schritt in die Landeshauptstadt zu wagen. Dort hatte ich beruflich die Möglichkeit, mich zu entfalten und meine Stärken zu finden.

Als alleinerziehende Mutter eines 11-jährigen Sohnes war und ist es nicht immer einfach die viel geliebte Work – Life – Balance zu leben. Ein großer Schritt in die richtige Richtung ist, Beruf als Berufung zu leben. Hier liegt mein Fokus auf den Bereichen HR, Recruiting und Mitarbeiter Entwicklung. Privat versuche ich, wie wahrscheinlich viele Frauen, eine Balance zwischen Kind, Partner und mir selbst zu finden und das gelingt mir immer besser!