Die finnische Honorarkonsulin in Kärnten Daniela Stein lud am 4.5.2022 zur offiziellen Eröffnungsfeier des finnischen Honorakonsulats im Business Frauen Center. Der Einladung folgten zahlreiche hochkarätige Gäste. Neben der finnischen Botschafterin Pirkko Hämäläinen und Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierten auch die Landtagsabgeordnete Ruth Feistritzer, die Klagenfurter Stadträtin Sandra Wassermann, sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus der Diplomatie und der finnischen Community.

Daniela Stein übernahm diese würdevolle Aufgabe von Josef Weinländer, der dieses Amt über 20 Jahre lang innehatte. Ihr Augenmerk nun gilt dem Ausbau des finnischen Netzwerks in Kärnten, bereits im Herbst führt sie ihre erste Reise in dieser Funktion nach Helsinki. Mit Finnland verbindet Daniela Stein vor allem auch die Schwerpunkte ihrer alltäglichen Arbeit als Gründerin des Business Frauen Centers. Finnland ist Vorreiter in den Themen Gleichberechtigung, Bildung und Nachhaltigkeit: „Da können wir sicherlich noch viel von Finnland lernen“, so die Honorarkonsulin.

Botschafterin Hämäläinen bezeichnete Daniela Stein als Powerfrau, die das Amt bestimmt bestens führen werde. „Finnland wird von Ihnen in Kärnten bestimmt profitieren.“ Auch sie brachte viel Wertschätzung für Daniela Steins Engagement für Weiterbildung, Mentoring, Frauenförderung und Chancengleichheit entgegen. Im Interview erzählt die neue Honorarkonsulin, was ihre Vorhaben für die Zukunft sind.

Heute wurde das Honorarkonsulat feierlich eröffnet. Ein paar Worte dazu?

Ich freue mich auf diese ehrenvolle und neue Funktion der Honorarkonsulin, die ich gerne übernehme.

Es ist wunderbar, dass die Frau Botschafterin Pirkko Hämäläinen und viele Ehrengäste diese offizielle Eröffnung mit mir zelebrieren. Wichtig ist mir auch der Austausch mit den anderen Konsul*innen aus den anderen Bundesländern, um von ihren Erfahrungen zu lernen.

Ich habe mich nun schon viel mit Finnland auseinandergesetzt, doch ich möchte noch viel mehr über dieses interessante Land wissen und seine Menschen kennenlernen.

Gerade die kommenden Tage und Monate werden zukunftsträchtige Entscheidungen wie bspw. den Nato-Beitrittsantrag von Finnland am 12. Mai, aber auch große Herausforderungen für uns alle bringen. Gerade jetzt müssen die Länder der EU zusammenstehen und sich gegenseitig aufeinander verlassen können.


Welche Stichworte fallen Ihnen ein, wenn Sie an Finnland denken?

  • Weiße Nächte,
  • Saunakultur,
  • Gute Kitas und Schulsystem,
  • Land der 1000 Seen,
  • World Happiness Winner,
  • lange Tradition der Geschlechtergerechtigkeit,
  • hohe Innovationskraft und Umweltbewusstsein


Wie möchten Sie die Beziehungen zwischen Finnland und Kärnten fördern?

Ich möchte die wertvolle Arbeit, die mein Vorgänger Dr. Weinländer geleistet hat, weiterführen. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie wichtig Netzwerke sind, speziell wenn man sich außerhalb der Heimat befindet. Daher lade ich schon jetzt alle Finninnen und Finnen in Kärnten dazu ein, gemeinsam mit mir dieses kleine feine Netzwerk auszubauen. Gerne diene ich als Ansprechpartnerin für Probleme von Finn*innen, bei denen ich helfen kann.

Außerdem halte ich inter- und transkulturelle Kompetenzen und Erfahrungen für eine der wichtigsten Zukunftskompetenzen in unserer dynamischen Zeit. Daher werde ich speziell Kontakte zu Bildungseinrichtungen in Finnland aufbauen, um einen konstruktiven Austausch mit Kärnten zu ermöglichen.

Zum Thema Wirtschaft: Ich bin noch in der Recherchearbeit welche Kärntner Unternehmen bereits in Finnland arbeiten, bzw. welche Anreize wir für finnische Unternehmen anbieten müssen, damit sie Kärnten als Betriebsansiedelungsland entdecken. Ich freue mich auch hier auf einen Erfahrungsaustausch mit Unternehmen aus Finnland und Kärnten.


Was kann Finnland von Kärnten lernen, was Kärnten von Finnland?

Gute Frage: Kärnten bietet eine hervorragende Tradition des slow foods mit berühmten Aushängeschildern wie Kärntner Kasnudel oder Reindling, aber auch im nachhaltigen Tourismus – unsere kulinarischen und vielfältigen regionalen Produkte sind einzigartig, genauso wie unsere Gastfreundlichkeit. Aber Kärnten beindruckt immer mehr als Hochtechnologieland, im Besonderen in der Industrie, der IT-Branche und dem produzierenden Sektor. Mehr als die Hälfte der Wertschöpfung und knapp 50 Prozent der Beschäftigten kommen aus dem Produktionssektor.

Umgekehrt haben wir in Österreich und auch speziell in Kärnten noch sehr viele gesellschaftspolitische Entwicklungen notwendig. Dabei sehe ich die Themen, mit denen ich mich auch beruflich beschäftige wie Gleichberechtigung, Bildung und Umweltschutz als wichtige Lernfelder. Da können wir sicher noch vieles von Finnland lernen.


Ihre Botschaft an Finninnen und Finnen in Kärnten?

Es steht Ihnen die Türe im neuen Konsulat immer offen.
Kommen Sie und entwickeln wir gemeinsam Ideen wie wir die Kooperationen innerhalb Kärntens aber auch nach Finnland erweitern können.  

Odotan innolla tapaamistasi