Der „Mai Mental Health Month“ definiert mentale Gesundheit als Wohlbefinden in Arbeitsumgebungen, Engagement und individuelle Ressourcen.  Die Neurowissenschaft betont, dass mentale Gesundheit die Balance, Resilienz und Zielerreichung fördert, was für Unternehmen und Organisationen entscheidend ist. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse dazu beeinflussen zunehmend Businessplattformen, Leadership-Trainings und Managementseminare.

Viele Führungskräfte und Politiker setzen sich bereits still mit diesem Thema auseinander, um den Anforderungen der Gesellschaft, des Marktes, der Mitarbeiterführung und der eigenen Erwartungen gerecht zu werden.

Nicht jede Unternehmenskultur ist jedoch aufgeschlossen für diese Maßnahmen. Daher ist es wichtig, dass sich jeder Einzelne mit diesem Thema auseinandersetzt, um Gesundheit, Freude und Engagement zu fördern.

Denn was passiert bei chronischem Stress?

Hier drei Erkenntnisse aus der Medizin.

Veränderung der Gehirnstrukturen:

Langfristiger Stress kann die Struktur unseres Gehirns durch Dysbalancen im neuronalen Netzwerk verändern.

Destruktive Beziehungen hemmen Rekonvaleszenz und stehen im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen:

  • Toxische Beziehungen privat oder beruflich
  • verstärken Stress
    • hemmen die Rekonvaleszenz
    • Setzen ein Eiweiß frei, das Autoimmunerkrankungen wie rheumatische Arthritis und Morbus Crohn entzündliche Reaktionen auslöst.

Stress erhöht Unbehagen und beeinträchtigt das Immunsystem

Die renommierte Stressforscherin Elisa Epel von der University of California in San Francisco führt weitere Auswirkungen von Stress an:

Die erhöhte Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol führt:

  • zu mehr Unbehagen
  • einer Abnützung der Telomere, der Enden der Chromosomen, die unsere Zellen vor Krankheit und Alterung schützen.
Wollen wir das wirklich?

Ich bin mir zu 100 % sicher, dass JEDE*R von uns diese Frage mit einem klaren NEIN beantworten will/wird! Durch frühzeitige Konfrontation mit diesem Thema lassen sich langfristige Folgen vermeiden. Daher sind wir alle aufgerufen, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Mental Health geschieht weder durch Glück noch durch Zufall!

Carol Dweck, eine Professorin im Fachbereich Psychologie und Verfasserin des Buches „Mindset“, thematisiert die Unterscheidung zwischen zwei Arten von Denkweisen:

  • Fixed bzw. statisches Mindset: Menschen glauben, dass ihre Begabungen festgelegt und unveränderlich sind.
  • Growth Mindset: Menschen sind davon überzeugt, dass sie sich kontinuierlich in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln können, dies fördert stetiges Wachstum durch erhöhte Lernbereitschaft.
Mental Health nach Viktor Frankl

Laut Viktor Frankl, dem Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, liegt ein Schlüsselfaktor für eine starke Mental Health in der Verwirklichung von Werten und Sinn. Er teilt diese in 3 Kategorien:

  • Schöpferische Werte – indem man etwas tut oder schafft,
  • Erlebniswerte, indem man etwas oder jemanden erlebt und durch
  • Einstellungswerte, indem man zu einem unabänderlichen Schicksal eine Haltung, eine Sichtweise findet, mit welcher ein sinnvolles gutes Weiterleben möglich wird.

Darin spiegelt sich die Wichtigkeit der Selbstwirksamkeit, die im Fokus stehen muss.

Gezielte Maßnahmen für mehr Mental Health im Rahmen von Politik und Unternehmen

Schulungen und Sensibilisierung: Workshops und Schulungen zum Thema mentale Gesundheit und Stressbewältigung können die Awareness erhöhen und Mitarbeiter:innen helfen, ihre eigenen mentalen Gesundheitsbedürfnisse zu erkennen.

Flexibilität und Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeitmodelle, Home-Office-Möglichkeiten und Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Work-Life-Balance können Stress reduzieren und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigern.

Coaching und Supervision: Die Bereitstellung von Zugang zu gezielten Beratung oder Coaching für Mitarbeiter:innen, die Hilfe benötigen.

Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Angebote wie Sportprogramme, gesunde Verpflegungsmöglichkeiten oder Entspannungsräume.

In Conclusio

Die Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ist eine Investition in die Mitarbeiter:innen und vor allem auch in das Unternehmen selbst. Indem Unternehmen die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen priorisieren, können sie nicht nur die Leistung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigern, sondern langfristig auch die Unternehmenskultur verbessern, hohe Fluktuationen reduzieren und den Geschäftserfolg fördern.

Zur Autorin:

Als Marketing & Sales Expertin mit psychologischem Hintergrund und 18 Jahren Erfahrung in der Pharmabranche beschäftigt sich Barbara Rapatz seit einem Jahr auch intensiv mit Mental Health im Rahmen ihrer Ausbildung zur Neuromentaltrainerin.