Nachhaltige Innovation: Die Triebkraft der Wirtschaft von morgen!

Innovation als Motor der Wirtschaft ist bereits in den Köpfen der meisten Wirtschaftstreibenden verankert. Wer wettbewerbsfähig sein oder sich Wettbewerbsvorteile sichern will, muss am aktuellsten Stand sein, das Geschäftsmodell erneuern, ein neues Geschäftsmodell entwickeln, neue Technologien und Prozesse zum Einsatz bringen oder einzigartige Marketingstrategien einführen. Doch es reicht nicht mehr, „nur” originelle Ideen zu haben und diese am Markt zu erproben. Gerade das Innovationsmanagement entwickelt sich weiter – Sustainable Innovation ist die Zukunft.

Getrieben von unserer Konsumgesellschaft geht es im Wirtschaftsleben darum, effizienter, besser, schneller, kostenschonender zu werden. Nachhaltigkeit war bis dato nur ein Nebenthema. Sustainable Innovation bringt hier eine immer wichtiger werdende Dimension ins Spiel: die gesamtheitliche Betrachtung von Geschäftsmodellen (sowie auch Produkten, Dienstleistungen und Organisationsinnovationen) und deren Impact auf Ökonomie, Ökologie und Soziales. Sustainable Innovation gibt uns damit die Chance, Innovationsmanagement in seinem vollen Umfang zu denken und Lösungen zu entwickeln, die unser Leben oder unser Business nicht nur effizienter, sondern langfristig wertstabil machen. Sustainable Innovation bietet Tools und Methoden, um die Notwendigkeit der Transformation zum Nachhaltigen Wirtschaften zu realisieren, und so entlang der gesamten Wertschöpfungskette organisationsübergreifende, nachhaltige und damit langfristige Lösungen zu entwickeln. Dies bedeutet z.B., neue Technologien zu entwickeln, die zur Ressourcenschonung beitragen oder Geschäftsmodelle so zu entwickeln, dass sie neben ihrer Neuartigkeit  auch einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit liefern.

 Sustainable Innovation ist kein Nice-to-Have!

Jede und jeder muss sich mit Sustainable Innovation beschäftigen, da es ein Thema ist, das uns alle, egal ob beruflich oder privat, betrifft. Im Jänner 2016 sind die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) beschlossen worden. Die Entwicklung neuer Lösungen oder Innovationen ohne Betrachtung dieser Nachhaltigkeitsziele macht nicht nur keinen Sinn, sondern wird in Zukunft auch stärker überwacht werden. Bereits 2024 beginnt für börsennotierte Unternehmen die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS (European Sustainability Reporting Standards) Pflicht. Unternehmen, die mehr als 250 Mitarbeiter:innen beschäftigen und einen Umsatz über € 40 Mio. oder eine Bilanzsumme über € 20 Mio. haben, müssen dieser Berichtspflicht ab 2025 nachkommen.

Dabei geht es im Konkreten darum, dass Unternehmen durch die ESRS Richtlinien dabei unterstützt werden, ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu verbessern und transparent über ihre Aktivitäten zu berichten. Die ESRS Richtlinien umfassen nicht nur Umweltaspekte wie die Reduktion des CO2-Ausstoßes, sondern auch soziale und wirtschaftliche Aspekte wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung.

Innovationsmanagement bedeutet, unter anderem, aus vielen neuen Ideen die richtigen auszuwählen und jene weiterzuentwickeln, die eine gute Chance auf Erfolg am Markt haben. Sustainable Innovation fügt dieser essentiellen Selektionsfunktion des Innovationsmanagements noch eine weitere Dimension hinzu, nämlich Ideen zu entwickeln, die dem Anspruch der Nachhaltigkeit in ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht entsprechen. Innovation ist immer auch mit einem gewissen „Risk of Failure“ verbunden und so wird sich auch Sustainable Innovation nicht von heute auf morgen umsetzen lassen. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, die Organisation sowie deren Leistung neu auszurichten und zu innovieren. Genau darin liegen auch große Wachstumspotenziale, die es zu realisieren gilt. 

Gerade auch im Bereich Sustainable Innovation braucht es eine offene Kommunikationskultur und viel Toleranz, um offen alle Problemstellen ansprechen zu können. Darüber hinaus braucht es diverse Teams, die alle Perspektiven der Nachhaltigkeit einbeziehen können sowie auch über das technische/inhaltliche Know-How verfügen, um Lösungen/Prozesse oder Geschäftsmodelle komplett neu zu denken, zu entwickeln und zu erproben.

Jede und jeder von uns muss einen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern, damit wir unseren Wohlstand sichern und unsere Ressourcen und unsere Umwelt schonen und erhalten können.

Neue Akzente und zukunftsweisende Inputs

Die Expertinnen des BFC sind seit nun mehr als 20 Jahren Vorreiterinnen und Impulsgeberinnen für die Umsetzung und Verbreitung aktueller Themen. Daher wurde 2023 die Fokusgruppe Sustainable Innovation ins Leben gerufen. Geleitet von Yasmin Lichtenwagner setzen sich Claudia Facciani-Rizzo, Rita Faullant, Magdalena Gruber, Kerstin Hoi, Viktoria Ilger, Ulrike Lackner, Verena Ogris und Martina Schöneich für das Thema ein.

Als interdisziplinäres Team beschäftigt sich die Gruppe mit der Schaffung von konkreten Synergieeffekten und vereint ihre langjährigen Erfahrungen, um Fragestellungen im Kontext Sustainable Innovation zu diskutieren und aus unterschiedlichen Perspektiven ganzheitlich zu betrachten.

Eine Fragestellung, mit der sich die Fokusgruppe beschäftigt: wie können Frauen den Bereich Sustainable Innovation prägen? Innovation ist nach wie vor eine männlich dominierte Domäne. Nachhaltigkeit und CSR sind jedoch tendenziell  „Frauenthemen“ – wie können wir uns als Frauen hier positionieren und welche besonderen Fähigkeiten können wir einbringen?

Auch die Fragestellung, wie dieser Trend in die konkrete Umsetzung gebracht werden kann, ist ein zentrales Thema für das Team. Es geht darum, konkrete Handlungsmöglichkeiten und Methoden zur Verfügung zu stellen und zu entwickeln und den Begriff Sustainable Innovation greifbar und damit auch umsetzbar zu machen.

Last but not least geht es innerhalb der Fokusgruppe auch darum, eine Vernetzung zwischen Frauen zu erzielen, die sich für den Bereich Sustainable Innovation interessieren und einen Raum für gemeinsame Diskussionen zu schaffen, sowie die neuen Impulse einem breiteren Publikum vorzustellen.

Über die Autorinnen:

Claudia Facciani-Rizzo ist Diversity-Managerin & Personalentwicklerin bei der BKS Bank AG sowie selbstständige Moderatorin & Trainerin. Was sie an Sustainable Innovation am meisten begeistert? Dass es die Bedingungen für alle Beteiligten verbessert.

Rita Faullant ist Direktorin der M/O/T Management School der Universität Klagenfurt und verantwortet den neu entwickelten Lehrgang Nachhaltigkeitsmanager:in Tourismus. Davor war sie als Professorin für Innovationsmanagement über fünf Jahre lang an der University of Southern Denmark (DK) tätig.

Magdalena Gruber ist Vorstandsassistentin bei der Merkur Versicherung AG und ist überzeugt, dass nachhaltige Innovationen der wichtigste Motor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. 

Kerstin Hoi legt als Geschäftsführerin einer sozialen Einrichtung großen Wert auf Sustainability in allen Organisationsbereichen – beginnend bei den regionalen und saisonalen Speisen, der nachhaltigen Moderniersierung unserer Gebäude und Heizung bis hin zu soziale-innovativen Vereinbarungen mit ihren Mitarbeiter:innen. Einer ihrer 5 Leitsätze lautet “wir übernehmen soziale Verantwortung”, was auch so gelebt wird.

Viktoria Ilger ist Teamleiterin der AVL Startup Initiative und ist davon überzeugt, dass Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen müssen, um die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten und Unternehmen zu gewährleisten. 

Ulrike Lackner begeistert sich für Sustainability – sowohl auf wirtschaftlicher als auch sozialer Ebene. Sie ist mit viel Tatendrang in innovativen Unternehmen tätig und immer bereit, neue Wege zu finden, aufzubereiten und auch zu gehen.

Yasmin Lichtenwagner ist Innovations-Enthusiastin und Netzwerkerin. Bei Virtual Vehicle Research leitet sie die Area “Living Innovation Lab” und das Projekt “European Digital Innovation Hub Applied CPS”. Ihr Ziel ist es, das Thema Sustainable Innovation zu pushen und so viele Personen wie möglich davon zu begeistern.

Verena Ogris beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit und verfolgt ihre Vision #letsmaketheworldabetterplace – together! in allen Lebensbereichen!

Martina Schöneich ist davon überzeugt, dass man als Unternehmen Ökologie und Ökonomie erfolgreich verbinden kann und durch den offenen Austausch in Netzwerken (SDG 17 Partnerships for the Goals) nachhaltige Innovationen ermöglicht werden.

Fokusgruppe: https://businessfrauencenter.at/projekte/bfc-fokusgruppen/