Die Globalisierung hat die Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten stark geprägt, und der Wettbewerb um Talente ist zu einer zentralen Herausforderung für Unternehmen geworden. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) im ländlichen Raum stehen vor der Aufgabe, sich in diesem intensiven Wettbewerb zu behaupten. Die Frage lautet: Wie können sie die besten Talente gewinnen und halten? Die Antwort liegt oft in der Stärkung der regionalen Identität und der Zusammenarbeit.

Regionale Identität als Erfolgsfaktor

In vielen Fällen neigen Regionen dazu, sich auf ihre einzigartigen Merkmale zu konzentrieren, um im Wettbewerb der Talente hervorzustechen. KMUs im ländlichen Raum sollten sich bewusst machen, dass gerade die Regionalität ein entscheidender Faktor sein kann. Der Charme des Landlebens, die Nähe zur Natur und eine familiäre Atmosphäre können starke Anreize für Fachkräfte darstellen.

Kooperation als Gamechanger

Ein bedeutender Schritt für KMUs im ländlichen Raum besteht darin, die Konkurrenzmentalität zu überwinden und stattdessen auf Kooperation zu setzen. Durch die Bildung von Netzwerken können Unternehmen Synergien nutzen, Ressourcen teilen und gemeinsam an Innovationsprojekten arbeiten. Diese Zusammenarbeit schafft nicht nur ein unterstützendes Geschäftsumfeld, sondern stärkt auch die Attraktivität der Region für potenzielle Mitarbeiter.

Besondere Herausforderungen für Frauen im ländlichen Raum

Die Jobwahl von Frauen im ländlichen Raum ist oft von besonderen Herausforderungen geprägt. Mobilität, flexible Arbeitsmöglichkeiten und Kinderbetreuung sind Schlüsselfaktoren, die in diesem Kontext berücksichtigt werden müssen. KMUs können hier einen Unterschied machen, indem sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um diese Hürden zu überwinden.

Mobilität und Flexibles Arbeiten als Schlüssel

Die Möglichkeit zur flexiblen Arbeitsgestaltung und innovative Mobilitätskonzepte sind entscheidend, um Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt im ländlichen Raum zu erleichtern. Home Office, Teilzeitarbeit und moderne Technologien können dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Unternehmen sollten hier nicht nur auf gesetzliche Vorgaben reagieren, sondern proaktiv entsprechende Angebote schaffen. Gerade innovative Familienunternehmen gehen hier mit pragmatischen, individuellen Lösungen voran.

Kinderbetreuung als Unternehmensaufgabe

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kinderbetreuung. Hier können KMUs am Land eine Vorreiterrolle übernehmen, indem sie betriebseigene oder in betriebsübergreifend in Kooperation Kinderbetreuungslösungen anbieten bspw. besonders für die Ferienzeiten. Auch flexible Arbeitszeiten anzubieten, die es Eltern ermöglichen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, steigern nicht nur die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber, sondern auch den jeweiligen Standort in der Region.

Fazit: Gemeinsam Stark im Wettbewerb

In Zeiten intensiven Wettbewerbs um Talente ist die Kooperation von KMUs in einer Region ein Schlüsselfaktor. Die Stärkung der regionalen Identität, die gezielte Unterstützung von Frauen bei der Jobwahl jenseits der Stereotype durch bspw. Mentoring, Teilnahme von Girlsday Initiativen etc. und die Schaffung flexibler Arbeitsbedingungen sind entscheidende Schritte. Unternehmen im ländlichen Raum, die diese Aspekte ernsthaft angehen, positionieren sich nicht nur als attraktive Arbeitgeber, sondern tragen auch zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Region bei. Die Zukunft der Wirtschaft liegt in der Zusammenarbeit, und gerade in ländlichen Gebieten kann dies zu einem echten Gamechanger werden.

Über die Autorin

Kerstin Faschauner, eine Frau mit vielseitigen Perspektiven, ist in zwei unterschiedlichen Welten zuhause. Aufgewachsen im urbanen Umfeld in Hamburg, mit dem Hafen als Tor zur Welt, wurde sie in Villach geboren und hatte alle Kindheitssommer bei den Großeltern am Bergbauernhof in Oberkärnten mit dem idyllischen Blick auf den Millstättersee verbracht. Früh erlangte sie finanzielle Eigenständigkeit durch diverse Schüler- und Studentenjobs in verschiedenen Branchen.

Ihre Interessen an Interdisziplinarität, Innovation, Kooperation und Netzwerken manifestierten sich früh: vom Studium des neu gegründeten Studiengangs Wirtschaftsrechts in Lüneburg und Southhampton über den Aufbau einer Kaffeebar bei Tchibo in Hamburg, Initierung von Almunievents bis zur erfolgreichen Durchführung der 1. Oberkärntner Frauenberufsmesse im Herbst 2023.

Reisen, Segeln, Berge, Film – all das fasziniert die leidenschaftliche Familien- und Genussmensch, die verheiratet mit einem Oberkärntner, mit ihren zwei “wilden Kerlen” im Alter von 7 und 11 zu Hause am liebsten im Garten die Balance findet. Als Expertin für Personal-, Organisations- und damit Arbeitgebermarkenentwicklung begleitet sie seit 2021 als selbstständige Unternehmensberaterin, Coach und Trainerin Arbeitgeber:innen auf ihrem Weg zur Attraktivität. Als Plattformgründerin entwickelt sie das Arbeitgeber*innen Netzwerk von nockJOBS, die Arbeitgeber:innen-Plattform Oberkärntens, und nutzt das Potenzial von Social Media, um der wachsende nockJOBS Community die einzigartigen Vorzüge vom Leben und Arbeiten im ländlichen Raum zu transportieren. So bleibt Kerstin Faschauner eine Grenzgängerin zwischen Stadttrubel und Bergidylle – eine, die durch ihre Vielseitigkeit und Leidenschaft ihre berufliche und private Welt bereichert.